Das Vaterunser ist das zentrale Gebet der Christenheit. In der dritten Bitte – „Dein Wille geschehe wie im Himmel, so auf der Erde“ – steckt eine tiefe geistliche Wahrheit, die der Kirchenvater Johannes Cassianus (ca. 360–435) eindrucksvoll auslegt:
Kategorie: Kirche

Die Worte des Turiner Bischofs Maximus in einer seiner überlieferten Predigten vor etwa 1600 Jahren wirken erstaunlich zeitlos und aktuell. Sie sprechen ein Problem an, das wir auch heute oft erleben: Viele von uns nehmen sonntags nur widerwillig oder gar nicht am gemeinsamen Gottesdienst und der Feier der himmlischen Geheimnisse teil. Maximus sieht darin nicht nur eine Nachlässigkeit, sondern eine geistliche Tragödie.

Es gibt ja teilweise sehr verschiedene Meinungen, was im christlichen Kontext “katholisch” bedeutet. “Römisch-katholisch” als Konfession oder gar “allumfassend”, d. h. “alle Christen jeglichen (konfessionellen) Glaubens umfassend”?

Eines der Themen, das mich seit meiner Zeit in einer Freikirche sehr beschäftigt hat und auch das Hauptanliegen des “Projekt Kirche” ist, ist die Einheit der Kirche.
Leider ist die Kirche ja durch die verschiedenen Konfessionen gespalten, auch wenn die Grundlagen des Glaubens bei den einzelnen Gruppierungen viele Übereinstimmungen haben.
Einer der Kirchenväter, Cyprian (um 200-258), Bischof von Karthago und Märtyrer schreibt zur Einheit und Einzigartigkeit der Kirche folgende tiefe und wunderschöne Gedanken:

Wünschen wir uns nicht manchmal, Gott persönlich zu begegnen oder wenigstens seine Stimme zu hören?
Zu erfahren warum manche Dinge im Leben sind wie sie sind oder zu wissen, wie man sich in der einen oder anderen Situation verhalten bzw. entscheiden sollte? Oder einfach auch nur, um Gewissheit zu erhalten, dass Gott tatsächlich existiert?
Wie kann man also Gottes Stimme hören? Und zwar als ganz normaler Mensch, ohne übernatürliche Fähigkeiten?