Die Worte des Turiner Bischofs Maximus in einer seiner überlieferten Predigten vor ca. 1600 Jahren sind beeindruckend aktuell. Sie sprechen ein Problem an, das wir auch heute oft erleben: Viele von uns nehmen sonntags nur widerwillig oder gar nicht am gemeinsamen Gottesdienst und der Feier der himmlischen Geheimnisse teil. Maximus sieht darin nicht nur eine Nachlässigkeit, sondern eine geistliche Tragödie.
Er beschreibt, wie schwierig es für einen Prediger ist, voller Freude das Wort Gottes zu verkünden, wenn er gleichzeitig merkt, dass viele fernbleiben. Doch er sagt auch, dass diese Worte nicht dazu gedacht sind, jemanden zu verurteilen, sondern uns alle wachzurütteln. Denn: Die Gemeinschaft mit Gott und untereinander stärkt unsere Seele. Wer diese Stärkung meidet, verliert eine Quelle der Kraft, die gerade in schwierigen Zeiten so notwendig ist.
Es ist offensichtlich, dass wir gerne predigen und das Werk Gottes freudig tun. Doch wenn wir sehen, dass viele Brüder nur träge zur Kirche kommen und besonders an Sonntagen nicht an den himmlischen Mysterien teilnehmen, predigen wir widerwillig – nicht, weil wir ungern sprechen, sondern weil unsere Predigten die Nachlässigen eher bedrängen, als dass sie sie verändern. Deshalb predigen wir widerwillig und können dennoch nicht schweigen. Denn unsere Predigten bringen entweder das Reich Gottes oder die Strafe zu unserer Gemeinde – das Reich Gottes für die Gläubigen, aber die Strafe für die Ungläubigen. Denn wenn ein Bruder nicht an den Sakramenten des Herrn teilnimmt, ist er vor Gott notwendigerweise ein Überläufer aus dem göttlichen Lager. Und wie kann sich jemand entschuldigen, der am Tag der Sakramente das himmlische Mahl verachtet, während er für sich selbst ein Mahl zu Hause vorbereitet und, indem er sich um die Bedürfnisse seines Magens kümmert, die Medizin seiner Seele vernachlässigt?“
Maximus of Turin (ca. 400n.Chr.) „Sermon 23: Opening Words and a Rebuke to the Congregation“. In The Sermons of St. Maximus of Turin, herausgegeben von Walter J. Burghardt und Thomas Comerford Lawler. Ancient Christian Writers. (Übersetzung: ChatGPT)
Was sind die „himmlischen Geheimnisse“?
Maximus spricht hier von dem, was in der katholischen und orthodoxen Tradition als Sakramente bezeichnet wird: sichtbare Zeichen der unsichtbaren Gnade Gottes. Besonders die Eucharistie – das Mahl mit Brot und Wein, das an das letzte Abendmahl Jesu erinnert – steht im Mittelpunkt. In der evangelischen Tradition ist es als Abendmahl bekannt. Es ist ein Moment, in dem Jesus selbst mitten unter uns gegenwärtig wird, uns stärkt und unsere Gemeinschaft vertieft.
Aber es geht nicht nur um die Eucharistie oder das Abendmahl. Auch das gemeinsame Gebet, die Lesung der Schrift und der Lobpreis gehören dazu. Es ist ein Fest, das uns alle verbindet – mit Gott und untereinander.
Warum ist das so wichtig?
Vielleicht hast du manchmal das Gefühl, dass du Gott auch allein begegnen kannst. Und das stimmt – Gebet und Bibellesen im Alltag sind unheimlich wertvoll. Aber der Gottesdienst am Sonntag hat eine besondere Bedeutung. Es ist der Moment, in dem wir als Gemeinschaft zusammenkommen, um uns neu auf Gott auszurichten, uns von ihm beschenken zu lassen und uns gegenseitig zu ermutigen.
Maximus bringt es auf den Punkt: Wenn wir dieses gemeinsame Mahl und die Begegnung mit Gott meiden, konzentrieren wir uns oft nur auf uns selbst. Er fordert uns heraus: Lassen wir uns von den alltäglichen Sorgen ablenken, oder nehmen wir die Einladung an, unseren Platz an Gottes Tisch einzunehmen?
Eine Einladung an dich
Vielleicht hast du den Gottesdienst schon länger nicht mehr besucht. Vielleicht bist du unsicher, ob es sich lohnt. Aber warum nicht einfach wiederkommen? Es ist nicht wichtig, ob du alles verstehst oder perfekt vorbereitet bist. Wichtig ist, dass du kommst – mit offenem Herzen.
Die Gemeinschaft mit Gott und untereinander ist ein Geschenk, das uns trägt und stärkt. Lass uns gemeinsam den Weg gehen, uns an den himmlischen Geheimnissen erfreuen und die Kraft erfahren, die Gott uns schenken möchte.
Die Titel-Illustration einer Eucharistie-Tafel in einem leeren Kirchenraum soll uns daran erinnern, wie wertvoll unsere Präsenz in der Gemeinschaft ist. Ein leerer Raum mag schön aussehen, aber er lebt erst, wenn wir ihn mit Leben füllen – genauso wie unser Glaube.
Du bist eingeladen.
(Der Text und die Grafik wurden mithilfe einer KI erstellt, jedoch manuell überprüft und bearbeitet.)
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