Das Evangelium zu predigen ist der Auftrag von uns Christen. Die Art und Weise mag sich je nach Lebensumstand unterscheiden. Aber jeder Christ ist dazu von Jesus selbst aufgerufen. Die Bischöfe und Priester sollen das im besonderen Maße tun, da sie einen expliziten Lehrauftrag haben. Wir “Laien”, d. h. nicht Geweihten dürfen und sollen dies auch tun. Aber i.d.R. nicht durch Predigten, sondern durch unser Leben im Glauben.
Nachdem aber leider die Predigten vieler Bischöfe und Priester regelmäßig am Evangelium vorbeigehen und sich in Nebensächlichkeiten verlieren, sollten wir Laien es m. E. halten wie der Hl. Franziskus:
„Geliebte Brüder, verstehen wir doch, wozu wir berufen sind: In seinem Erbarmen hat Gott uns nicht nur zu unserem eigenen Nutzen gerufen, sondern auch zum Dienst und sogar zum Heil vieler anderer Menschen. Gehen wir deshalb in die Welt; ermahnen wir also und zeigen den Männern und Frauen durch unser Wort und Beispiel, wie sie für ihre Sünden Buße tun und sich wieder an die Gebote Gottes erinnern können, die sie so lange vergessen hatten.“ Dann fügte er hinzu: „Fürchte dich nicht, du kleine Herde (Lk 12,32), sondern vertraue auf den Herrn. Fragt einander nicht: „Und wie sollen wir predigen, unwissend und ungebildet wie wir sind?“ Erinnert euch vielmehr an die Worte des Herrn an seine Jünger: „Nicht ihr werdet dann reden, sondern der Geist eures Vaters wird durch euch reden“ (Mt 10,20).“ Der Herr selbst ist es also, der euch seinen Geist und seine Weisheit schenkt um zu ermahnen und den Männern und Frauen den Weg und die Erfüllung seiner Gebote zu predigen.“ (aus: Leben des Hl. Franziskus von Assisi, genannt “Anonymus Perusinus” (13. Jahrh.), § 18; zitiert aus Evangelium Tag für Tag ).
Stef
Gut, dass wenigstens der Papst nicht um den heißen Brei redet in seinen Predigten (sieh http://www.kath.net/news/41966) 😉