In Mt 21,33-43 erzählt Jesus das Gleichnis vom Weinberg und den bösen Winzern.
Was wollte Jesus den Leuten damals sagen? Und was uns heute?
Die Auslegung des Gleichnisses ist relativ einfach. Der Weinbergbesitzer ist Gott, der Weinberg das Volk Israel, die Knechte Gottes Propheten, der Sohn Jesus und die Winzer die damaligen jüdischen Führer, die Jesus als Sohn Gottes und Messias ablehnten und töten wollten. Trotz besseren Wissens! Aus purem Neid! Sie wollten ihre Macht und ihren Einfluss sichern. Ihnen ging es mehr um sich selbst als um das Heil des Volkes.
Dazu schreibt ein Bibelkommentator der Alten Kirche:
Besonders als er in den Tempel ging und die Taubenhändler – die Tiere gehörten ja zum Opfer – hinauswarf, dachten sie daran ihn zu töten (Mk 11,18). Darum sagen sie: “Auf, wir wollen ihn töten.” Sie sagten sich nämlich: es wird so kommen, daß das Volk seinetwegen die gewohnten Opfer aufgibt (die unseren Verdienst ausmachen) und es sich daran gewöhnt, das Opfer der Gerechtigkeit (das zur Ehre Gottes geschieht) darzubringen. Und so wird das Volk nicht mehr unser Eigentum, sondern Gottes Eigentum sein. Wenn wir ihn aber töten, dann wird die Opferpraxis weitergehen, weil keiner da ist, der vom Volk das Opfer der Gerechtigkeit einfordert; und also wird das Volk unser Eigentum bleiben. Das ist mit den Worten “damit wir seinen Besitz erben” gemeint. – Und das ist auch die verbreitete Überlegung bei allen fleischlich eingestellten Priestern, die ihren Eifer nicht darauf verwenden, daß das Volk ein Leben ohne Sünden führt, sondern die darauf schauen, was in der Kirche in den Opferkasten geworfen wird, und das dann als ihren Verdienst ansehen. (Pseudo-Chrysostomus, zitiert aus der Catena Aurea)
Wir Christen heute müssen uns genauso wie die damaligen jüdischen Führern fragen, ob wir Jesus als unseren Herrn und Retter annehmen und ihm dienen wollen oder ob wir die Kirche nach unserem Gutdünken gestalten wollen, d. h. mehr zur eigenen Selbstverwirklichung, zur Mehrung unseres Ansehens und nicht, um den wahren Auftrag Jesu auszuführen, nämlich für das Heil der Menschen zu arbeiten. Das betrifft natürlich im besonderen Maße die kirchlichen Führer, d. h. die Bischöfe und Priester.
Denn wenn wir nicht ernsthaft um das Reich Gottes bemüht sind, dann wird es uns wie damals den Juden weggenommen und anderen, würdigeren Menschen gegeben.
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