Das Gleichnis von den verschiedenen Böden (siehe Mk4,1-20) beschreibt wie unterschiedlich Menschen auf Gottes Wort reagieren und fordert uns auf, uns selbst einzuschätzen. Wie reagiere ich auf die Worte Jesu, auf Gottes Wort? Was wird aus mir, wenn ich so weiter lebe wie bisher?
Origenes (um 185-253, Priester und Theologe) schreibt zu diesem Gleichnis einen hervorragenden Kommentar:
Über das Manna steht geschrieben, dass es nahrhaft ist, wenn es unter den von Gott vorgeschriebenen Voraussetzungen aufgelesen wird; wollte man es jedoch im Widerspruch zu der von Gott festgelegten Weise einsammeln, würde es nicht mehr zum Lebenserhalt dienen […] Unser Manna ist der Logos Gottes, sein Wort; wenn es uns erreicht, bringt es den einen Heil, den anderen Strafe. Deshalb – so scheint es mir – hat der Herr und Erlöser, der „das lebendige Wort Gottes“ (1 Petr 1,23) ist, erklärt: „Um zu richten, bin ich in diese Welt gekommen, damit die Blinden sehend und die Sehenden blind werden“ (Joh 9,39). Um wie viel besser wäre es für gewisse Leute gewesen, das Wort Gottes überhaupt nicht zu hören, statt es in schlechter Verfassung oder nur scheinheilig zur Kenntnis zu nehmen! […]
Das wahrhaft Bessere, das Bessere in Gerechtigkeit und Vollkommenheit, besteht darin, dass der Hörer des Wortes Gottes es mit einem guten, schlichten, aufrechten und bereitem Herzen hört, damit es Frucht bringen und wachsen kann, wie auf einem guten Boden […] Was ich da sage, soll genauso meiner eigenen Umkehr dienen wie der Umkehr meiner Zuhörer; denn auch ich bin einer von denen, die das Wort Gottes hören.
(aus “Predigten über das Buch Numeri, Nr. 1; SC 29”, zitiert nach Evangelium Tag für Tag)
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