Wie oft wünschen wir uns, dass Gott ein Wunder tut und seine Macht zeigt? Wie oft wollen wir Gottes Hilfe sichtbar erfahren? Doch Gott hilft meist im Verborgenen.Wenn es aber wirklich nötig ist, dann zeigt er seine Größe und greift sichtbar ein. Das ist die kurze Zusammenfassung der Abhandlung von Isaak der Syrer (7. Jh.), Mönch in Ninive bei Mossul im heutigen Irak, Heiliger der orthodoxen Kirchen in “Geistliche Abhandlungen, 1. Serie, Nr. 36”:
Man sollte nicht ohne Not nach sichtbaren Zeichen verlangen oder sie suchen, wenn doch der Herr allezeit bereit ist, seinen Heiligen beizustehen. Er offenbart nicht ohne Not seine Macht in einem Werk oder einem sichtbaren Zeichen, um uns gegenüber seiner Hilfe nicht abstumpfen zu lassen und uns damit nicht zu schaden. Auf diese Weise sorgt er für seine Heiligen. Er will ihnen damit zeigen, wie er ihnen die geheime Sorge, die er für sie trägt, nicht einen Augenblick lang entzieht, sie aber bei alledem den Kampf kämpfen lässt, den ihre Kräfte zulassen und sie sich das Beten etwas kosten lassen sollen.
Doch wenn sie eine Schwierigkeit umwirft, wenn sie krank oder entmutigt sind, tut er selber das, was getan werden muss und was getan werden kann, alles in seiner Macht Stehende, damit ihnen geholfen wird. Er stärkt sie im Geheimen so gut er kann, damit sie die Kraft erlangen, ihre Schwierigkeiten zu überwinden. Denn durch das Vertrauen, dass er ihnen eingibt, macht er ihren Schmerz zuschanden, und durch die Offenbarung dieses Glaubens weckt er ihren Lobpreis neu […] Und sollte es notwendig sein, diese verborgene Hilfe sichtbar zu machen, dann tut er dies, doch nur wenn dies notwendig ist. Seine Wege sind von umfassender Weisheit, sie machen nicht Halt vor Armut und Not, doch auf ihre eigene Weise und nicht irgendwie.(zitiert aus: Evangelium Tag für Tag)
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