Der heutige Kommentar zu den Tageslesungen hat mich sehr berührt.
Isaak der Syrer (7. Jh.), Mönch in Ninive bei Mossul im heutigen Irak, Heiliger der orthodoxen Kirchen, schreibt über die übergroße Liebe, die Gott zu uns hat:
Gott, der Herr, hat seinen eigenen Sohn dem Tod am Kreuz ausgeliefert wegen seiner brennenden Liebe zur Schöpfung […] Nicht weil er uns nicht auch auf eine andere Weise hätte loskaufen können, aber er wollte uns so seine grenzenlose Liebe offenbaren, uns in ihr unterweisen. Und durch den Tod seines eingeborenen Sohnes hat er uns in seine Nähe geholt. Ja, wenn er etwas noch Kostbareres gehabt hätte, hätte er es uns gegeben, damit wir ihm vollkommen gehören. Aufgrund seiner übergroßen Liebe zu uns, wollte er unter keinen Umständen unserer Freiheit Gewalt antun, auch wenn er dazu in der Lage gewesen wäre, denn er wollte, dass wir uns ihm wegen der Liebe näherten, die wir dort erkennen konnten. Wegen seiner Liebe zu uns und aus Gehorsam seinem Vater gegenüber, hat Jesus Christus freudig die Schmähungen und das Leiden auf sich genommen […] Auf die gleiche Weise werden die Heiligen, wenn sie fortschreiten, vollkommen, wenn sie großzügig ihre Liebe und ihr Mitleid an alle Menschen verschwenden und dadurch Gott ähnlich werden. (Abhandlung zur Askese, 1. Reihe, 71/74, zitiert aus Evangelium Tag für Tag)
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