Heute bin ich bei KATH.NET auf den Kommentar “Wenn eine Pastoraltagung das Ziel verfehlt” von Bischof Andreas Laun (Salzburg) gestoßen.
Auch wenn ich (noch) nicht zur katholischen Kirche gehöre, spricht mir Bischof Laun aus der Seele. Statt die christliche Lehre aufzuweichen, sollte man tatsächlich mal die wirklichen Ursachen der Probleme in der katholischen Kirche angehen. Und das wäre z.B. die mangelhafte christliche Lehre und Erziehung.
Das noch grundlegendere Problem wird wohl aber sein, dass selbst viele der katholischen Priester kaum noch wirklich tiefe Überzeugungen über die Lehren der (katholischen) Kirche haben, so dass sie das gemeine Kirchenvolk in ihren Predigten (fast) nur noch mit humanistischen Alltagsweisheiten “abspeisen”. Vom (geistlichen) Reichtum der Schriften der Kirchenväter habe ich jedenfalls in katholischen Gottesdiensten noch nichts mitbekommen (auch wenn es viele Katholiken gibt, die sich mit diesem Thema intensiv beschäftigen wie das Benediktinerkloster Mariendonk beweist)
Mal sehen, ob sich da in nächster Zeit was tut…
Quincy
>>l: Gerade in diesen Tagen erhielt ich ein Email mit folgender Klage: „Ich gehe von klein auf jeden Sonntag in die Kirche, hatte 12 Jahre Religionsunterricht, war immer in Glaubensdingen interessiert, aber ich wurde 24 Jahre alt, bis ich durch Zufall draufgekommen bin, dass Jesus in der Eucharistie wirklich gegenwärtig und nicht nur ein Symbol ist. <<
Das ist genau das was ich meine. Ich musste 15 Jahre lang 3x die Woche in die Kirche gehen, Religionsunterricht, Kommunion und Firmung hinter mich bringen nur damit mir Freikirchler die Bedeutung von Jesus Christus erklären.
Dieser Kommentar hat mir auch ausnehmend gut gefallen! Das sind die Dinge, die mir wieder Mut machen. Danke Herr – es ist noch nichts verloren!
Bee
Ich zweckentfremde diesen Blog und bekenne mich hiermit zu meinem Lila-Halstuch-Trauma!
Nun, ich bin ja auch nicht auf der Insel der orthodoxen Orthopraxen großgeworden, die ich im wild-romantischen Süden des kathalotischen zeitlosen Ozeans ansiedeln würde, weit weit weg von den tückischen Stürmen des Zeitgeistes, die in der Nordhemisphere toben. Daher bin auch ich von mehr oder weniger brillanten Ideen, die alle behaupten sie wären aus dem Geist des V2 geboren, nicht verschont geblieben.
Ich würde ja gerne den 68igern die Schuld an Allem geben. Sie geben ein so hervorragendes Feindbild ab, aber an diese Zeit habe ich, weil sowasvoneinerGnadederspätenGeburt, nicht wirklich was mitbekommen. Erinnert Ihr euch noch an die späten 7Oiger und frühen 80iger? Vor dem ersten Börsencrash?
Na klingels? Teestube, Vanellinflavor, Räucherstäbchen, Problemkerze, “EjDuh, das macht mich total betroffen….äh wie war noch dein Name?”, holländische “Nuss”plätzchen. Jede/r Zweite/r Sozialpädagogik-StudentIn oder auf Lehramt, um die Welt zu verbessern und die Menschheit neu zu erfinden. Sachen ausdiskutieren war total in. Jeder meinte er könnte das. Jeder war soetwas von friedensbewegt (jeder wollte Schwerter zu Pflugscharen… niemand konnte wirklich pflügen), sexuell-befreit (HIV hielt man damals noch für Henry 4.) und selbstverwirklicht (gerne mittels Origami oder… warte Ikebana, nee, hach wie heißen noch diese geknoteten Blumenhängedinger? Makramee? Egal, wahlweise wurde gerne die innere Stärke durch MutterErde beim Töpfer unterm Vollmond geweckt oder die Betroffenheit gebatikt.) Kinder, die nicht sofort schreiben und lesen konnten, nach dem der Lehrer das Buch “Meine liebe Fibel” hochgehalten hatte, wurden total sanft als Legastheniker abgestempelt. Bälger, die sich nicht mit Grünkernkeksen ködern oder pädagogisch einfühlsam erpressen ließen, wurden als hyperaktiv oder sozialgestört gerne auch mal auf Sonderschulformen überwiesen oder/und mit Chemie vollgepumpt. Wer es noch nicht gemerkt hat: Willkommen in meiner Kindheit. In meiner Hölle riecht es nach Patschuliöl nicht nach Schwefel und ich bin sicher, der Teufel trägt ein lila Halstuch mit Frauen-Power-Symbol. In dieser wunderbaren Zeit zwischen dem Niedergang der deutschen Schwerindustrie und dem Beginn der Computer-Revolution wurde so ziemlich alles neu definiert. Auch die Kirche. Alles was auch nur ansatzweise lästig war oder in irgendeiner Form Selbstdisziplin verlangte wurde auf die Müllkippe geworfen, häufig mit dem Hinweis, das “Sowas” lebensfremd wäre oder der Ökumene im Weg stehe. Zukünftigen Priestern wurde gesagt, sie sollen doch erst mal heiraten, die Kirche würde sich schon an den Gedanken von verheirateten Priestern gewöhnen. Frauen, die vielleicht eine echte geistliche Berufung hatten, prägte man ein, dass Nonne doch keine Berufung sein könnte und sie stattdessen alle Energie darauf verwenden sollten das Frauenpriesteramt durchzusetzen. Ehe… tja… Ehe, och naja, heiratet halt…, aber bitte ohne verklemmte Sexualmoral, die ollen Kerle im Vatikan mit ihrer Natürlichen Familienplanung haben doch keine Ahnung, woher denn auch? Poppen dürfen die ja nicht. Geistliche Vorbereitung auf die Ehe? Warum denn? Das ist doch eh nur eine von vielen möglichen Lebensentwürfen und nur noch ratsam, weil steuerlich gefördert und gesellschaftlich anerkannt. Eigentlich sind wir ja alle irgendwie schwul oder lesbisch, oder beides…
Evangelium? Naja, wer das geschrieben hat, weiß eh niemand so genau. Wunder? Ochnööö, Wunder sind nur stilistische Mittel antiker Literatur. Auferstehung? Das ist ein Irrtum! Die Jünger haben Jesus nie als Auferstandenen gesehen, das war nur ein Bild dafür, dass die Sache, um der es Jesus ging, nicht mit ihm gestorben war.Hoch die Internationale Solidarität! Reich Gottes? Auch nur ein Bild für die ideale Gesellschaft, die wir installieren müssen. Himmel? Da kommen eh alle hin. Hölle? Geht doch gar nicht mit einem liebenden Gott. Fegefeuer? Erfindung (macht)geiler alter Säcke. Wahrheit? Liturgie? Liturgie ist eine Form der Selbstdarstellung in der Gruppe. Wahrheit ist relativ… Der Geist weht wo er will! Eigentlich glauben alle das Gleiche… Hindus, Christen, Moslems …. alles das Gleiche.
Alle Leute, die einen theologische Ausbildung vorweisen konnten und diese oder ähnliche Thesen vertraten wurden von Samstagabend-Talk-Show zu Samstagabend-Talk-Show weitergereicht (die auch wirklich fast jeder sah, weil es nur drei Programme gab und auf den beiden anderen “Was bin ich?” oder die zwoundzölfzigste Wiederholung von “Der Förster vom Silberwald” lief) und mit hymnischen Artikeln in der Presse gefeiert.
Uta Ranke-Heinemann, Drewermann und andere weniger bekannte Herrschaften, dürften ohne Widerspruch Kirche definieren und gegen die bösen ollen Männer im Vatikan schimpfen.
Allen die das hörten, und trotzdem in der Kirche bleiben wollten, war klar, dass es anders werden musste. Der von mir am häufigsten gehörte Satz auf die Frage, ob wer katholisch sei, ist seit meiner Kindheit: Ja, aber nicht so. Es hat sich unter dem Hämmern der Kritiker und den Strömen ökumenischen Gleichrichter eine Kirche herausgebildet, die konsumgesellschaftskompatibler, weniger herausfordernd, kaum noch fromm und schon gar nicht selbstbewusst ist.
Denkt man. Aber Kathalozien ist groß und es gibt sie, die Frommen. Leider haben sie so gar keine Ähnlichkeit mit den was der Durchschnittbürger erwartet. Keine blickdichten Strumphosen unter knielangen Faltenröcken bei den Damen, keine mit dem linear gezogenen Seitenscheitel und braven fifty-Style Bundfaltenhosen bei den Herren.Naja, vielleicht hier und da mal 😉 Eher: “Guckmal ein iBreviary auf meinem iPhone, cool oder? Niewieder abens im Stau festhängen und sich ärgern, dass das Stundenbuch zuhause liegt.”
Stef
Hier übrigens noch die Antwort von Father Philip auf die mangelhafte Katechese (Glaubensunterweisung/-unterricht) in der katholischen Kirche: Fr. Philip Neri’s Three Year Plan for Faith Formation (danke übrigens für den Link, Bee!)
Christoph Rohde
@Bee. Geniales Statement. Das Gegenteil dazu sind stocksteife Freikirchler, die im Sacko und Jeans banalstes Zeug mit Bibelgleichnissen in willkürlichster Weise verbinden und dann zum Kreuzzug aufrufen
Peter
Hallo Stefan,
zuerst vielen Dank für Deinen Kommentar zum auf meinem Blog zum Thema „Der „neue Atheismus“ – Gefahr oder Aufwachmittel? Anmerkungen zu einem aktuellen Thema.“
Das Thema welches Du hier gewählt hast betrifft auf jedenfall alle Freikirchler. Der Grund ist folgender:
Die ersten Erweckungen geschahen in Katholischen Klöstern
Die Bibel wurde in Katholischen Klöstern gepflegt d.h. abgeschrieben und weiter gegeben. Die Missionierung Europas geschah durch Mönche. Es waren nicht christliche Einflüsse die viel Schaden angerichtet haben in der Katholischen Kirche.
Ein Buch möchte ich noch empfehlen
Walter von Loewenisch Der moderne Katholizismus. Erscheinung und Probleme.
Gruß
Peter
Bee
Ist Walther von Loewenisch nicht einer der Leute, die eh in der 2. Hälfte des letzten Jahrhunderts so wortgewandt gegen jede verbindliche Art von Glaubensgrundsätzen Einspruch einlegte? Hat er nicht der Urgemeinde grundsätzlich unterstellt völlig undogmatisch gewesen zu sein? War nicht eine seiner Grundthesen, dass das Christentum sich nur auf die Vermittlung ethische Grundsätze beschränken sollte und so dem Einzelnen mehr Platz für seine Entscheidungen lassen sollte?
Neben der Tatsache, dass er ein Lutheraner war, dienen solche Thesen nicht grade der Festigung der kirchlichen Gemeinschaft.
Ich hab ausserdem mit dem Wort Erweckung immer schon meine Schwierigkeiten hatte, das ist eine dieser Merkwürdigen freikirchlichen Konstrukte (wie auch Entrückung), die für mich Freikirchlichen zu Alien Nations macht.
Quincy
>>die für mich Freikirchlichen zu Alien Nations macht.<<
Aber ist das nicht deshalb der Fall, weil in der katholischen Kirche Dinge die in den Briefen als Mindestmaß an Gemeindetätigkeit vorgegeben wurde, wie z.B. das Streben nach Geistesgaben überhaupt nicht vorkommen? Nun dafür müsste man überhaupt eine Gemeindetätigkeit haben und die gibt es in 95% aller katholischen Gemeinden nicht. Da gibts eben nur den Gottesdienst und evtl. einen Seniorennachmittag am Sonntag.
Das dann in den Freikirchen vorkommende Dinge wie Zungenreden, Heilungen, Prophetien in den Landeskirchen (ob jetzt kath. oder ev.) sehr kritisch beäugt werden ist dann schon fast wieder verständlich.
Dabei handelt es sich von Jesus und den Aposteln vorgelebte Zusagen in der heiligen Schrift.
Auf der anderen Seite beäugen dann wieder die Freikirchler die in der kath. Kirche mannigfaltig vorkommenden Dogmen (die dann dem normalen Gemeindemitglied noch nichtmal genau erklärt und vermittelt werden) äußerst kritisch (was daher rühren mag, dass man diese in der Bibel nunmal oft nicht finden kann).
Ich hab mich jetzt mal etwas schlauer gemacht und informiert, denn ich muss zugeben als Katholik (der ich immer noch bin) wußte ich selbst recht wenig über diese Dogmen. Sie liegen mir einfach unglaublich im Bauch. Ich halte die Hälfte davon für Götzenverehrung oder einfach unnötig.
Das wichtigste für einen Christen ist der Blick auf Jesus. Nichts anderes hat da einen Platz neben ihn. Diese ganze Marienverehrung ist für mich Götzenverehrung (oder zumindest nahe dran). Wieso diese ganzen Dogmen um Maria? Unnötig! Wieso Maria um etwas bitten (oder einen anderen Fürsprecher?)? Unötig/Götzenverehrung.
Ich habe für all das Jesus. Und das ist es auch, was die katholische Kirche am allermeisten bedarf: den Blick ihrer Gemeinden wieder auf Jesus richten. Ihnen erzählen, dass Sie einzig durch den Glauben an IHN in den Himmel kommen.
Es ist für mich als Christ vollkommen egal was mit Maria geschehen ist. Ob sie nun mit Erbsünde beladen war oder nicht (ich meine JA!, denn auch wenn der Engel sie als begnadet angesprochen hat – meine Güte sie durfte Jesus auf die Welt bringen – wenn das keine Gnade ist), ob sie nun weitere Kinder hat oder nicht (für mich ist der Text eindeutig), ob sie nun in den Himmel aufgenommen wurde oder aber nicht! EGAL!
Wichtig ist nur Jesus.Wenn in einer Kirche mehr über Heilige und Maria gesprochen wird als über Jesus, dann läufts nun mal falsch. Und über meine Lippen kommt freiwillig keine Bitte an Maria. Denn sie ist ein Vorbild für mich ("mir geschehe nach deinem Wort" …"tut alles was ER euch sagt") – wie jeder andere Apostel auch. Ich bitte Jesus/Gott wie es auch in der Schrift mir vorgegeben ist.
NIRGENDS in der Bibel bittet ein Mensch einen anderen Mittler, damit der für ihn vor Gott trete. Auch nicht Hennoch oder Elia oder Mose. Die Menschen im AT beteten Gott direkt an, die im NT hatten Jesus.
Meine Überlegung war mich mit meinem Glauben in der kath. Gemeinde in die ich jetzt gezogen bin nützlich zu machen und dort zu dienen (Gott). Aber je mehr ich mich damit beschäftige, desto schwieriger wird es für mich, weil ich nicht glaube, dass ich darin glücklich werde kann …
Stef
Lieber Quincy,
also, ich kann Deine Gedanken und Einwände/Bedenken gut verstehen (ich hatte die gleichen). Ich denke aber auch, dass Du noch etwas genauer recherchieren solltest. Die kath. Kirche ist tatsächlich etwas passiv, all das zu erklären was sie glaubt und bekannt zu machen, was sie so alles tut (es gibt da mehr als man so landläufig meint…)
Hast Du übrigens das Buch “Katholizismus für Dummies” schon gelesen? Das beantwortet m.E. nämlich schon eine Menge Fragen und beinhaltet eine ganz gute Einführung/Übersicht in die Kirchengeschichte (im Anhang).
Falls Du Englisch (lesen) kannst wäre z.B. auch das Buch “Catholicism and Fundamentalism: The Attack on “Romanism” by “Bible Christians”” von Karl Keating ganz gut. Er geht auf die wichtigsten Einwände von protestantischer Seite auf den katholischen Glauben ein (den ersten Teil des Buches kann man jedoch überschlagen, da er im Großen und Ganzen lediglich eine Übersicht der verschiedenen Kritiker der katholischen Kirche in den USA darstellt).
Stef
@Qunicy:
Zum Thema “Geistesgaben”: die wichtigste Geistesgabe ist die “Liebe” (1. Kor. 13) (weitere Früchte des Hl. Geistes sind nach Gal 5,22-23: Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung). Und diese “Geistesgaben” kommen sicherlich auch in der kath. Kirche vor. Selbst die untergeordneten Geistesgaben wie “Zungenrede” oder auch “Visionen” und “Bilder” kannst Du in der kath. Kirche finden (siehe Marienerscheinungen etc. und die charismatische Bewegung in der kath. Kirche).
In der kath. Kirche gab es zudem jede Menge an Heilungen. Mach’ Dich einfach mal diesbzgl. schlau (mir war diese Thema bislang nicht so wichtig).
Da kennst Du Dich offensichtlich noch nicht so aus. Die Marienverehrung in der kath. Kirche kann man (als Protestant) nur verstehen, wenn man den Glauben an die “Gemeinschaft der Heiligen” versteht. Glaubst Du das es ein Leben nach dem Tod gibt? Ja, dann leben auch die verstorbenen Christen noch, oder? Wenn wir hier auf Erden füreinander beten, warum nicht auch die verstorbenen (entschlafenen) Christen für uns?
Man ist als Protestant übrigens so dermaßen darauf fixiert, dass es nur die Dinge gibt bzw. geben kann/darf, die in der Bibel beschrieben sind, dass man m.E. wirklich einen “verengetn Blick” auf Gott und seine Möglichkeiten hat.
Die ersten Christen wie gesagt lebten NICHT nach der Bibel (zumindest nicht nach dem NT, denn das gab es damals in unserer heutigen Form noch nicht), sondern nach dem, was ihnen die Apostel und später dann die Bischöfe lehrten. Da gab es keinen Unterscheid zwischen mündlicher und schriftlicher Überlieferung, sofern beides seinen Ursprung in der Lehre der Apostel hatte.
Für mich zählt mehr WAS wahr ist als WOHER die Wahrheit kommt (auch bei den Protestanten gibt es übrigens viel Wahrheit 😉 ).
Es ist übrigens ein Trugschluss zu glauben, dass sich Protestanten nur auf die Bibel allein im Glauben stützen. Sie ist zwar die Grundlage (wie sie auch für die kath. Kirche ist neben der kirchlichen Überlieferung), aber in der Praxis zählt dann die INTERPRETATION bzw. AUSLEGUNG der Bibel. Und da gibt es sehr viel mehr “Ungereimtheiten” als bei den Lehren der kath. Kirche finde ich.
Versuche mal Deine “protestantische Brille” abzulegen und “unvoreingenommen” die oben genannten Bücher ersteinmal zu lesen.
Quincy
Lach – das mit der protestantischen Brille ist witzig, da ich ja katholisch bin. Ich stehe momentan irgendwie außerhalb des Leibes, da ich keiner Gemeinde richtig angehöre.
Das Buch das du mir empfohlen hast, hab ich am WE bekommen und bin gerade dran es durchzuarbeiten.
Du hast recht – ein neues NT hatten sie damals nicht, einen Katechismus aber auch nicht. Ich bin gerade dabei mich als Katholik in meinen eigenen Glauben einzuarbeiten – wenn ich das muss, dann müssen das Millionen andere leider auch ganz dringend tun.
Das was Du über die Marien-/Heiligenverehrung sagst bringt mich leider nicht dazu anders zu denken. Das steht mir viel zu sehr im Vordergrind. Ich habe mich nicht richtig damit beschäftigt, aber in welchem Zustand befinden sich die Verstorbenen? Wenn sie schlafen (z.B.) dann werden sie Dein Gebet nicht hören. Niemand weiß wirklich wie das nach dem Tod bis zur Auferstehung aussieht.
Ich weiß aber dass Jesus da ist, alle Tage bis ans Ende der Welt.
Wie gesagt: niemand hat im AT die Patriarchen oder gar Hennoch oder Elia (die doch auch in den Himmel aufgenommen wurden) als Fürsprecher um Hilfe gebeten. Und Samuel war über Störung seiner Ruhe durch Saul ganz und gar nicht erfreut …
Aber wie gesagt ich bin am Anfang der Studien und noch nicht am Ende. Ich will auch die kath. Kirche nicht verurteilen im Gegenteil! Ich wünsche Ihr ein Erstarken! Ich werde dazu die nächsten Tage auch mal bei mir einen Artikel schreiben. Wie es bei mir mom steht, was ich denke das Gott mit mir vorhat – und natürlich um Gebet bitten.
Ich denke niemand kann mir da einen Rat geben – da muss der Herr mir einen Weg weisen.
Bee
@Quincy:
Und zu Alien Nation… alienation ist fremdeln… Das ist ein also ein Wortspiel.
Das sich nicht nach Geistesgaben ausgestreckt wird stimmt so nicht, nur genau dass was Paulus auf den Senkel ging, nämlich Leute, die sinnlos vor sich hin brabblen im Gottesdienst, ist def. nicht erwünscht.
Die hysterischen Ausbrüche und Zusammenbrüche von Leuten bei Versammlungen halte ich im Großen und Ganzen nicht für ein Zeichen der Kraft Gottes und werden in der in machen Freikirchen kultivierten Form auch nicht in der Bibel beschrieben. Da unterstellt man den damaligen Gemeinden etwas, was man einfach so nicht ohne Weiteres behaupten kann. Das meinte ich aber nicht mit den Vokabel Erweckung und Entrückung, da wird nämlich ein Welt-, Menschen- und Gottesbild der Bibel untergejubelt, dass zwar perfekt die Sehnsüchte der Bürgerlichen in den Umbrüchen der Anfangsjahre und 60iger Jahre des letzten Jahrhunderts spiegeln, ist aber nur sehr schwierig mit der Bibel und der Überlieferung zu vereinbaren.
Fürsprecher und Vermittler. Oh, doch sehr wohl. Abraham verhandelte mit Gott über Sodom. Mose sollte für das Volk vor Gott treten. Die Leviten wurden als Priesterschaft für genau diesen Zweck, nämlich vor Gott für das Volk vergebung zu erwirken, erwählt. Johannes weißt seine Jünger auf das Lamm Gottes und die gehen Jesus hinterher. Andreas erzählt seinem Bruder Petrus davon, dass er den Messias gefunden hat. Philippus holt Natanael dazu. Der Hauptmann bittet für seinen Knecht, um Heilung. Martha und Maria schicken jemanden, um Jesus zu bitten zu kommen und ihren Bruder zu heilen. Der Vater des Epilepsie kranken Jungen bittet Jesus für sein Kind.
Alles Vermittler, Fürbitter und Mittler… genau daher bist Du ja so motzig, weil deine Mittler nicht so funktioniert haben, wie Du es erwartet hast.
Quincy
@Bee: hmm – die Diskussion wird langsam etwas OT. Aber widersprechen muss ich dir doch :D. Also Du scheinst von den Freikirchen irgendwie den Eindruck zu haben, dass dort nur Leute sind die in Verzückung in der Gegend rumlaufen oder aber sabbernd Zungenrede von sich geben.
Dem ist nicht so. Jedenfalls nicht wie ich es kenne. Ich bin auch nicht “motzig” weil meine Mittler nicht funktionieren! Im Gegenteil: normalerweise würde ich mich mit der kath. Kirche nicht mehr beschäftigen. Nicht weil ich sie verurteile oder gar meine dort gäbe es keine Christen. Nein, einfach weil ich der Meinung bin, dass es andere besser machen.
Ich bin deshalb nicht weg, weil ich das Gefühl habe, das GOTT etwas anderes vor hat mit mir.
Ich bin hier vor einigen Jahren hergezogen und habe auch Gott aus den Augen verloren. Der Herr hat mich aber nicht aufgegeben und zum Glauben zurück geholt. Ich glühte wieder vor Eifer und wollte mir eine Gemeinde suchen. Aber irgendwie kam von Gott keine Bestätigung. Und als Stefan dann in diversen Blogs mitteilte, dass er zur kath. Kirche zurückkehren will, hab ich angefangen darüber nachzudenken, ob das nicht der Weg ist den Gott für mich hat.
Was du über Vermittler sagst ist leider falsch. Denn es ist genau wie ich sagte: die Menschen traten immer vor Gott um zu bitten. Sie baten nie TOTE das für sie zu tun. Wieso auch. Das jemand für einen anderen bitten kann und soll hab ich nie bestritten.
Ich möchte auch gar nicht, dass es hier dauernd darum geht die kath Kirche hat recht – die Freikirchler sind schlecht und umgekehrt.
Dieses dauernde einander Schuld zuweisen bringt niemanden weiter. Aber ehrlich: mein innerstes (und da sitzt nun mal auch der heilige Geist) krampft sich bei so manchem was ich (in dem von Stefan empfohlenen Buch z.B.) lese echt zusammen. Ich beende das aber jetzt mal hier, denn ich muss mich erstmal richtig und gut mit den Dogmen und meinen Zweifeln auseinander setzen – dann können wir gerne jederzeit darüber diskutieren …
Bee
Die Gemeinschaft der Heiligen ist nicht TOT.
Quincy
Also Erstgeboren ist bislang nur einer. Alles andere ist den ersten Tod gestorben …
Bee
Äh, Jesus erzählt was anderes… jedenfalls erzählt Lukas, dass Jesus das ganz anders erzählt hat.
Quincy
Hast ne Mail zck – will Stefans Blog nicht absolut zuschütten. Können uns gern per Mail weiter unterhalten. Vergiss aber bitte nicht in einer evtl. Antwort mir die Stelle bei Lukas genauer zu erläutern. Ehrlich gesagt weiß ich aus dem Stehgreif nicht welche du meinst.