Wir alle wollen glücklich sein. Das Glück finden. Wie machen wir das als Christ? Sind wir überhaupt glücklich?
Der Abt Columba Marmion (1858-1923) schreibt dazu:
Wenn wir trotz aller Hindernisse Gott suchen und ihm täglich, ja stündlich die ihm so wohlgefällige Huldigung darbringen, dass wir in ihm und nur in ihm allein unsere ganze Seligkeit suchen; wenn wir nur seinen heiligsten Willen erfüllen wollen und sein göttliches Wohlgefallen zum einzigen Beweggrund all unseres Tuns erwählen, dann dürfen wir versichert sein, dass Gott uns niemals fehlen wird; denn „Gott ist getreu“ (1 Thess 5,24), „du verlässt keinen, o Herr, der dich sucht“ (vgl. Ps 9,11).
Je mehr wir uns in Glaube, Hoffnung und Liebe an Gott anschließen, desto mehr wachsen wir in der Vollkommenheit. […] Mit dem Psalmisten wollen wir beten: „Ich will dein heiliges Antlitz suchen, o Herr“ (Ps 26,8). „Was habe ich im Himmel und was begehre ich auf Erden? Meines Herzens Glück und mein Anteil ist Gott in Ewigkeit“ (Ps 72,25f.). […] Wenn wir so handeln, werden wir Gott finden und mit ihm alles Gute. „Suche mich“, sagt er selbst zur Seele, „suche mich in jener Einfalt des Herzens, wie sie der Wahrheit entspricht; ich lasse mich von jenen finden, die mich nicht versuchen, und offenbare mich denen, die ihr Vertrauen in mich setzen“ (Weish 1,1f.).
Und wenn wir Gott finden, dann ist auch die Freude unser Anteil. Wir sind geschaffen für das Glück, wir sollen glücklich sein; aber unser Herz hat unendliche Tiefen, nur Gott allein kann es voll und ganz befriedigen. „Für dich, o Gott, hast du uns erschaffen, und unser Herz ist unruhig, bis es ruhet in dir“ (St. Augustinus, Confess. 1. I, c. 1). Wenn wir darum außer Gott oder gegen seinen Willen etwas suchen, können wir kein dauerndes, kein vollkommenes Glück finden.
Gott suchen (in: Christus unser Ideal, Paderborn 1929, S. 13–16), zitiert aus Evangelium Tag für Tag
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